Follow-Me-Augen




	Diese Seite gehört zum Themenbereich “Linothorax”. Der Anfang wäre hier: Linothorax- Kompositrüstung Wenn sich auf einer Rüstung über Nacht eine Handvoll Augen öffnet, wäre das bei einem imperialen Paladin ein Anlaß für einen dringenden Termin bei der Inquisition- aber woanders soll es Leute geben, für die so eine Mutation eine Ehre bedeutet, auf die man mächtig stolz sein darf: ist sie doch ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung einer Gottheit!

Epic Empires 2017

Für eine Chaosrüstung möchte ich eine Anzahl Augen in natürlicher Größe, deren Pupillen beweglich erscheinen und deswegen besonders “lebensecht” wirken sollen.

Diese Bautechnik heißt “follow-me-Effekt”, weil die Augen genau das tun: sie sehen einem Betrachter hinterher, egal, wo der gerade ist.

Oben: Die Panzerplatte von rechts, von vorne und von links. Wenn man dran vorbeigeht, wird man beobachtet.

Erfunden haben diese Augen die Furries (also die Besitzer von Fursuits, die wiederum was anderes sind als Larp- Tierwesen- Charaktere).

Das Prinzip ist, eine tief in der Linse liegende Pupille zu bauen und den Rest den Gesetzen der Optik zu überlassen.

Ich hab mal wieder keine Zeit und will es billig- also ab in den nächsten PoccoSkonto- Ausstattungsbereich und einen Beutel gelbe, flache Glas- Deko- Stein- Dingsies gekauft (keine Ahnung, was man damit macht, wenn man sie nicht in Chaosrüstungen verbaut...)

Links:

Ganz oben der Glasstein,

darunter: mit schwarzer Acrylfarbe Pupille auf die Unterseite der Linse aufmalen,

dann Unterseite der Linse weiß überstreichen (für besseren Kontrast),

ganz unten: das fertige “Auge”.

Ich hab mich für senkrechte Pupillen entschieden, die nur nach links und rechts “sehen” können. Eine runde Pupille in der Augenmitte funktioniert auch nach oben und unten, was aber wiederum bedeuten würde, das meine Superrüstung eventuell schielt oder sogar niedlich von unten nach oben jemanden anbettelt- und das Chaos vermeidet alles (um jeden Preis) was seinen Niedlichkeitsfaktor erhöht.

Die senkrechten Kraken/ Ziegenpupillen benötigen außerdem keine Iris und sehen (un)angenehm nichtmenschlich aus.



Rechts: Die Augen werden mit Pattex auf der Panzerplatte positioniert. Das hält nicht besonders und sieht auch noch nicht wirklich cool aus- Halt und Wirkung kommen später von der Modellierung der Lider.



	Links: Mit Leim (D3 Holzleim, wasserfest, durchsichtig trocknend) und kleinen Flicken aus möglichst dünnem Stoff (ich nehm Halstücher) wird jetzt eine erste Schicht “Fleisch” aufgebracht. Die für ausreichenden Halt sorgt- Stoff und Leim verbinden sich mit der Oberfläche zu einem sehr haltbaren Komposit (eben “Linothorax”). Die linsenförmigen Augen heben sich immer noch zu stark von der Grundplatte ab, aber eine weitere Schicht Stoff wird das ändern.



Rechts: Erst das Unter-, dann das Oberlid modellieren. Auf dem Bild ist der Leim schon getrocknet. Je präziser man arbeitet, umso weniger Mühe hat man damit, auf die Glasaugen geratenen Leim wieder abzukratzen... Der Stoff bildet zwischen den Augen Hautfalten nach und Übergänge von einem Flicken zum anderen sind nicht sichtbar. Dann wird alles mit Acrylfarben bemalt.



		Links: Nochmal der Follow- Me- Effekt: es sieht fremdartig und merkwürdig aus, von 8 bekannterweise künstlichen “Augen” verfolgt zu werden, wenn man seinen Standort verändert. Ich liebe es! Anschließend muß man nur noch der Versuchung widerstehen, die ganze Rüstung mit Augen zuzupflastern- allerdings sind hinten am Kragen irgendwie noch 2 oder 3 “Rückfahrscheinwerfer” entstanden (unten).

Die Konstruktion mit dem Komposit hat alle Fährnisse des Sommerfeldzuges klaglos überstanden- weder Treffer noch die Nässe eines mehrtägigen Dauerregens haben zu Schäden geführt.

Nach Einsatzende wird das Komposit mit einem feuchten Lappen gereinigt, gut getrocknet und dann eingelagert.


	Mai 2018


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