Chaosrüstung

“Into the darkness he went. Into the flames of hell. With his head held high. And he smiled”.
Predigttext aus der Warhammer- Welt, Reynolds, Dark Disciple.

Seit ich weiß, was Chaos-Spacemarines in ihrer Freizeit tun, bin ich ein Fan der Wordbearers. Diese Leute haben eine Mission.

Und obwohl Moorcock das Prinzip des Chaos für die Allgemeinheit bekannt gemacht hat, hat Games Workshop ihm ein Gesicht gegeben. Meine älteste Warhammer-Edition ist von 1984 und es haben sich ein oder zwei Miniaturen angesammelt. Wer sowas mag und noch nicht in Nottingham war, ist selbst schuld. Thanks for being there, guys. Unten links: GW Nottingham, rechts die größte Sammlung der Welt mit integriertem Zeitbeschleunigungsfeld (plötzlich sind ein paar Stunden um...).

GWmuseum6
GW_Nottingham06w

Doch nun zurück zu Schaumstoff, Pattex und dem eigentlichen Thema:

Portrait2011
001homeSL9
PCR_Chaos_Armour

Oben links 2009, oben rechts 2011 (mit Maske für Sprechrollen),
darunter 2013 (Primär- und Alternativbewaffnung)
Eine klassische sogenannte Chaosrüstung
(ein überschwerer Panzer, den gewisse Götter ihren Champions verleihen). In der Phönix-Welt werden solche Wesen von der Spielleitung gesteuert.
Man könnte die Dinger gar nicht aus Metall bauen, weil sie viel zu schwer zum Tragen wären. Und wir müssen sie nicht nur tragen, sondern auch effizient damit kämpfen können...

Und man baut sie auch nicht am Stück- meine ist ab 2009 in mehreren Phasen entstanden und steuert inzwischen (2013) hart auf die 500- Arbeitsstunden- Marke zu.

002Front3R10 15BeidhR10 18SeiteR10

Chaosrüstung
Diese Rüstung wurde gebaut, um den Träger größer und breiter zu machen. Die Kreatur paßt nicht mehr durch Normtüren und die höchste Spitze ist 2,45m über dem Boden. Für den Warhammer-Look sollen die Schultern möglichst breit (Aufbau) und der Kopf möglichst klein (eng anliegender Helm) sein.
Beachtet ganz oben das Bild der Rüstung auf dem Ständer: der Unterschied Gürtelbreite und Brustumfang des Harnisch. Und der Gürtel hat innen Abstandhalter. So “wenig” Mensch gehört in die Rüstung. Andererseits soll das Ganze immer noch “natürlich” aussehen.

Konstruktionsprinzip:
Die Rüstung ist mehrschichtig (im Gegensatz zur schweren ägyptischen Rüstung), d.h. die Außenhaut liegt nicht direkt auf dem Körper auf.
Auf ein maßgeschneidertes Chassis erfolgt ein mehrstufiger Volumenaufbau. Darauf liegt die Außenhaut. Die Bewegungsfähigkeit ist gewährleistet,  weil der Träger  “innerhalb” des Konstrukts nicht durch aufliegende sperrende Teile behindert wird (siehe unter “Harnisch”, was das genau bedeutet).

Insgesamt wurden berücksichtigt:
Optimierte Sicht und Beweglichkeit, minimierte Auflagefläche (für Luft-Unterströmung), Scheuerstellen des Schaumstoffes innenliegend, keine Stacheln in Trefferzonen, tatsächlicher Schutz vor Polsterwaffentreffern, Wasserabläufe (Regen...was oben reinläuft, darf sich nicht sammeln), allein anzuziehen. Für Reparaturzwecke ist jedes Bauteil jeder Baugruppe zu erreichen.
Nur Hinlegen darf er sich noch nicht.

Die Dokumentation umfaßt über 100 Bilder (aber der Untertitel dieser website lautet immerhin “special interest”). Für bessere Übersicht hab ich mich gegen Galerien entschieden und das Material in “Helm & Maske”, “Harnisch”, “Gürtel”, “Arme”, “Beine” und “GFK- Füße” getrennt. Die Bilder können mit “Grafik anzeigen” bildschirmfüllend dargestellt und mit der Zoom-Funktion vergrößert werden.

Der Bau verlief in 3 Hauptabschnitten: Erst Harnisch, Arme, Gürtel und einfache Maske, dann Beine und Helm, dann neues Farbschema, neue Maske und Helmumbau. Und dann immer mal wieder Kleinigkeiten...

Auf Utube sind 2 Varianten der Rüstung in Bewegung zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=haUx9QqSReg
http://www.youtube.com/watch?v=tEKFb2ZwY3Q&feature=channel

Hier ist glaub ich ein guter Platz für die Links zu den Baugruppen; Bild oder unterstrichenen Text klicken:

0001HarnischR10
103-Gürtel
Klauen-rot
25BeineR10
CRHM15HelmN2
PCRGFKFfeet

Oberkörperpanzerung (das zentrale Element der Rüstung): Harnisch

überbreiter Gürtel Gürtel

 Arme (eigentlich nur Unterarme): Arme

Beine (ebenfalls nur Schienbeine): Beine

die “Gesichter” der Rüstung: Helme & Masken

Füße; das erste Paar Überschuhe war aus GFK (= Glasfaserkunststoff), das aktuelle ist aus Stoff/ Leim- Komposit (Linothorax).

GFK- Füße

Schuh-Überzug

Na dann.
Die korrekte Übersetzung von “Kung Fu” lautet übrigens nicht “geheime, alles vernichtende Drachentechnik”, sondern einfach nur “harte Arbeit”
.

01TeileR10 CR21chaos-armour-parts
02KleidungR10

Oben: die Bestandteile der Rüstung (links 2010, rechts 2013)
Zur roten Version:
Erste Reihe: Beine, Füße (mit Schuhen drin) und Gamaschen
Zweite Reihe: linker und rechter Arm, Hauptgürtel mit vorderem Lendenschurz (gepanzert; wer braucht schon diese Sorte peinliche Pfeiltreffer)
Dritte Reihe: zweiter Untergürtel mit Seiten- Hinterplatten, hinterem Lendenschurz, “Ketten”hemd und erster Untergürtel mit “Ketten”gewebe
Hinten: Helm, Harnisch, Gazekragen für Halsabtarnung, Handschuhe

Links: die unter der Rüstung getragene Kleidung:
schwarzes Langarm- T-Shirt, Schlupfjacke, Sportleggings mit Kniepolster, Gamaschen und Hakama (überweiter Hosenrock). Die Ränder der Ausschnitte werden mit Klettband und Druckknöpfen an den Seiten der Bein- Panzerteile befestigt.
Unter dem Helm trage ich nachts eine Sturmhaube (mit geschwärztem Augenbereich; für diese Fotosession drauf verzichtet) und tagsüber eine MorphMask, so das man keine Augen erkennen kann.

Ich nehm auf Spiele (egal wie lange sie dauern) außerdem Ersatzleggings und T-Shirts mit...

Auf dem Bild von 2010 gab es noch keine “Kettenteile”, so das man dort nur den zweiten Untergürtel mit Seitenplatten, Heckspoiler und hinterem Lendenschurz sieht.

03HandschuheR10

Oben: Die Operator-Handschuhe der Sicherheitsdienste mit Neopren-Oberseite und gummierter Innenhand sind nicht nur bei echten Einsätzen wertvoll- aus der Hand rutschende Polsterwaffen gehören mit ihnen der Vergangenheit an.

Rechts: Beinteile. Befestigung mit Gummizug und Klettband.
Monster werden von unten nach oben angezogen.

05KlettbandR10
04BeineR10
06GürtelR10

Oben Links: Befestigung des Hakama an der Beinschiene mit Klettband und Druckknöpfen.

Oben rechts: Gürtel. Der eigentliche Gürtel ist aus  Gurtband und sorgt für Halt, die sichtbare “Schließe” baut nur Volumen auf. Der vordere Schurz ist abnehmbar mit Klettband befestigt.

07Harnisch1R10 08Harnisch2R10

Oben links: Harnisch auf einer Seite öffnen und reinklettern. Sieht umständlicher aus, als es ist; im Video erkennt man, wie einfach und schnell es geht
Oben rechts: Gurtband einklipsen und Seitenteil schließen (Klettband)

09HelmR10 10ArmeR10

Oben links: Helm
Oben rechts: Arme

CR01Front1
001Front1R10

Fertig. Zeitbedarf zum Anziehen: Weniger als 10 Minuten.
Für Nachteinsätze sind die Augen frei, bei Tag sieht man hinter dem Helm nur schwarz (Oben Links 2009, Oben Rechts 2011).

Unten: Farbschema Nr 2 (links) und 3 (rechts)
Ich hab mich für Rot entschieden und nur Teile der Rüstung eingefärbt. Es ist kein “Anstrich”, sondern ebenfalls eine Bemalung wie bei einer Miniatur (siehe bei “Arme”). Dann ist doch noch “Messing” dazugekommen.

Chaosrüstung-Rot
PCR_Chaosrüstung

Zum Schluß sollte die Oberfläche versiegelt werden, um die Farbe ein wenig mehr gegen Abrieb zu schützen. Ich verwende kein Latex, sondern Pattex Transparent, mit dem Pinsel wie Farbe aufgetragen. Schnelltrocknend, hochflexibel, geruchsneutral- und das Werkstück verträgt Sonne und Wärme, ohne zu leiden. Und falls doch ein Schaden auftritt, kann Pattex problemlos mit Acryl übermalt und wieder versiegelt werden- sogar in einer Spielpause.

Unten: Arbeit mit dem großen Schwert. Da das Volumen der Rüstung erheblich größer ist als der Inhalt (also ich), müssen einige Bewegungsmuster angeglichen werden. Larp-Kampf hat (glücklicherweise) mit echter Schwertarbeit nur sehr wenig gemeinsam- für die Trefferdarstellung reicht eine deutliche Berührung; Schaden anrichten sollen die Techniken nicht.
Und trotz des Wettkampfcharakters einer Larpschlacht soll es vor allem “gut aussehen”- was mit “echt aussehen” wiederum nur wenig gemeinsam hat.

CR11EnGarde1
CR07Portrait3
CR10Strike

Unten: verschiedene Blockbewegungen nach rechts

CR13TiefRechts
CR18HochRechts
CR17MitteRechts4

Unten: verschiedene Blockbewegungen nach links

CR19TiefLinks
CR21HochLinks
CR20MitteLinks

Man soll bei solchen Projekten das Wort “fertig” übrigens vorsichtig verwenden- vor einem Jahr hab ich was in der Richtung behauptet, aber das war offenbar so nicht ganz richtig... wie man (ganz oben) sieht, gibt es inzwischen das dritte Farbschema (dunkleres Rot, stärkere Kontraste und eine dritte Farbe; Messing), “Kettenteile” an den freien Stellen, eine Schädeltrophäa am Halo, ein abnehmbares Taclight auf der rechten Schulter und vor allem zum Outfit passende große Füße: die hier noch sichtbaren Buffalos mit Plateausohlen haben ein GFK- Chassis mit Anbauteilen bekommen und sehen jetzt tatsächlich aus, als ob sie zur Rüstung gehörten.

Diese Seite müßte eigentlich aktualisiert werden, weil sie die Rüstung nicht auf dem aktuellen Stand zeigt: ein Vorhaben später. Außerdem möchte ich - unter anderem- eine Kotflügelverbreiterung (an den Schultern geht noch was) und einen neuen Helm...

Wer im Thema bleiben möchte, würde sich jetzt mit dem Bau des Harnischs befassen:
Link: Harnisch
last edit Okt 2016

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